Dartagonia
 
 
Die Partien des 14. Tages
Sonntag, 2. Januar 2011
 
 HALBFINALE
2
Rynjet Krisen
:
Ernas Organdy
6
3:1, 1:3, 2:3, 2:3, 1:3, 1:3, 3:1, 1:3
Bellhut
Monty Schnigelsaft
1:3, 3:1, 3:2, 3:2, 3:1, 3:1, 1:3, 3:1
4
Brewster Kam
:
Sari Leiwand
6
2:3, 3:2, 2:3, 3:0, 2:3, 0:3, 3:1, 3:1, 2:3, 1:3
Bybew
Kotje Patch
3:2, 2:3, 3:2, 0:3, 3:2, 3:0, 1:3, 1:3, 3:2, 3:1
 
 
 
Wir danken für eine kleine Spende dem
 
 
 
Es ist schon verflixt. Da geht man nach zwei tollen Halbfinalspielen hochleistungsmotiviert zu Bett, denkt sich so beim Einschlafen schon mal ein paar Kommentare aus, wacht am nächsten Morgen auf und denkt: „Nanu, wer hält mir denn das linke Auge zu? Und wo kommt der Druck im Oberkiefer her?“
Also schleppt man sich vom Bett zum Spiegel, schaut vorsichtig rein und erkennt: Oh, Oh. Backe dick !! Da ist wohl ein dringender Besuch bei einem handwerklich begabten Zahnklempner angesagt.
Gesagt, getan, schnell was anziehen und ab geht’s. Das Karbolmäuschen am Empfang schaut nur kurz, murmelt etwas von Notfall und schon sitz ich auf dem Möbel, dass ich am meisten von Allen hasse, dem Behandlungsstuhl
 
 
 
Arzt kommt, klärt mich kurz darüber auf, dass er wegen der Entzündung keine Betäubung geben kann und schon hatte ich 15 Minuten Spaß. Nur das Lachen wollte mir nicht so recht gelingen an diesem Morgen. Immerhin bekam ich danach noch eine Ration Hammerteile gegen den Schmerz. Sollte die aber erst nehmen, wenn ich wieder zu Hause bin. Dort angekommen schön auf die Sofa legen, Tablettchen nehmen und der Tag war gelaufen. Im Dämmerzustand hakte ich Tag 14 und das Finale auf meiner ToDo-Liste ab und gab mich dem Leiden hin.
Das Gute an der Geschichte ist, dass es Heute, einen Tag später, wieder so einigermaßen geht und ich zumindest den Tag 14 fertig machen kann. Das Finale, Tag 15, muss ich mir erst noch irgendwo anschauen. Nach dem was ich mittlerweile so gelesen habe, habe ich wohl eine Riesennummer verpasst. Aber so ist das Leben. Zurück zum Turnier. Will Euch ja nicht langweilen mit meinem Los.


So, das habt Ihr ja prima hin bekommen. Jetzt liegt die Brünette zu Hause und heult die Kissen voll. Hättet Ihr nicht ein wenig netter zu ihr sein können? Ach, Ihr seid einfach furchtbar. Das arme Mädel. Hatte sich doch so auf ihren Halbfinalauftritt gefreut. Und dann das. Klar, dass die Kleine mit ihren verheulten Augen nicht auflaufen konnte. Nee, Nee. Dass mir das nicht noch einmal passiert. Reißt Euch mal ein wenig zusammen. Ich kann nur den Kopf schütteln.
Zum Glück war die Jobvermittlung noch geöffnet und der Veranstalter konnte kurzfristig so ein scheues Reh für den Abend buchen.
 
 
Obwohl die Probleme mit dem Laufen auf ihren Schühchen hatte, schaffte sie es trotzdem unfallfrei zweimal den zugeordneten Spieler auf die Bühne zu begleiten. Mann war die am Stolpern. Aushilfspersonal eben.
Im ersten Halbfinale standen sich der erfahrene Rynjet Krisen und der bis dahin sehr überzeugend aufspielende Ernas Organdy gegenüber. Bei dem was Monty, der Schnigelsafttrinker,  bisher gezeigt hatte, war die Frage bei den Fachleuten eigentlich nur: Schafft es der Bellhut überhaupt einen Satz zu gewinnen oder wird er zu Null von der Bühne gefegt?
Zu Beginn des Matches jedenfalls hatten sich die Beiden Kontrahenten wohl auf eine Art Arbeitsteilung geeinigt. Organdy sorgte für die hohen Scores und Rynjet durfte die Checks übernehmen. Somit war die Frage schon mal beantwortet, Bellhut hatte seinen Satz, und Ernas wie schon im Spiel gegen Laberdan den ersten Satz verpennt. Oder brauchte die Hochlandlokomotive nur ein wenig Anlauf? So wird es wohl gewesen sein. Er nahm so richtig Fahrt auf und  hatte zwischendurch noch Zeit für ein wenig Showdarten, stellte er sich doch bei Rest 182 mit einem Maximum den Zähler auf Rest 2 und durfte sogar den Semmelcheck werfen. Beeindruckend. Das Rennen auf die 500. 180 des Turniers gewann er auch und dem guten Bellhut ging langsam die Puste aus. Dem hohen Tempo seines Gegners war er nicht länger gewachsen und sein Bellen hörte sich an wie das erschöpfte Keuchen eines müden Marathonläufers auf dem letzten Kilometer. Oder anders gesagt: Er sah nur noch die Rücklichter des vorbeifahrenden Zuges.
Als Monty einmal kurz vor Ende mal eben frische Kohlen nachladen musste, wurde die Hartnäckigkeit des Krisen-geschüttelten noch mit dem Gewinn eines zweiten Satzes belohnt. Den hatte er sich auch redlich verdient. Mein ich mal so. Das Ende kam dann schnell und wir hatten mit Monty unseren ersten Finalisten. Jeder im Saal war davon überzeugt, dass mit dieser wiederum tollen Leistung Ernas der Favorit sein wird auf den Titel, falls er dann auch so spielt. Egal wie der Gegner heißen wird. Mit dieser Erkenntnis gingen wir in die verdiente Pause.
Die brauchten wir auch dringend, waren wir uns doch darüber im Klaren, dass das zweite Spiel wesentlich enger, und damit länger, sein würde. Und mein neues Brillenmodel habe ich in der Pause auch endlich gefunden.
 
 
 Nennt sich Dartsdelight !!
 
Und es sollte so kommen, wie wir vermutet hatten.
Aber zunächst brachte sich der Zeugwart der Halle um seinen Job. Der war wohl der Meinung, wenn die Stöckchenwerfer eh nur auf Tops checken dann kann ich auch eine Scheibe aus der B-Waren-Kiste aufhängen. Hat dem Keiner gesagt, dass, wenn man Tops verfehlt und ne 20 wirft, der Spieler Doppel Zehn anvisiert? So kam jedenfalls sein Malheur immer schön groß ins Bild. Einfach nur peinlich und einem solchen Turnier absolut unwürdig.
 
 
Das Spiel der beiden Kontrahenten Brewster und Sari verlief dann wie erwartet. Keiner konnte sich im Verlauf entscheidend absetzen und selbst als Leiwand mal 4:2 führte konnte das Gefühl: „Das war es!“ nicht aufkommen. Die Beiden klebten aneinander wie zwei feuchte Blätter im Wald. Die kleinste Schwäche des Sari wurde sofort von Kam bestraft. So schaffte dieser den Ausgleich zum 4:4 und das Spiel begann eigentlich wieder von vorne. Nur halt jetzt als Best-out-of-three-sets. So nebenbei machte Leiwand die Erfahrung: Den Brewster los zu werden ist schwieriger als eine Tretmine vom Bernhardiner von der Schuhsohle zu streifen. Der hatte sich richtig festgebissen an seinem Gegner. Das war ein Spiel der Nerven. Wer würde als nächster eine kleine Schwäche zeigen? Davon ausgehend bereiteten wir uns einvernehmlich schon einmal darauf vor über die volle Distanz zu gehen und freuten uns insgeheim auf ein 6:5 im 11. Satz. Nix da. Kotje Patch hatte da was gegen und konnte eine kleine Doppelschwäche Brewsters im 10. Satz zum Break nutzen. Und da er das folgende Leg unnachahmlich mit einer 180 begann, sollte das Ende des tapfer kämpfenden Bybew schnell kommen. So war es dann auch und ein Duell auf Augenhöhe nahm sein Ende. Sari Leiwand hatte 6:4 gewonnen und stand als Gegner von Ernas Organdy für Morgen fest. Apropos Fest, das konnte ja ein Fest geben das Finale. Ein Fest der Hardcorescorer. Die Frage wird wohl sein, wer von Beiden besser checken wird. Darüber nachdenkend verbleibe ich bis denne
 
Euer leidender Bügebeis 
 
Und jetzt mal schauen, wo ich das Finale finde.

 
 
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